Die Hinweise zu den Anwendungen des BIBER-Helparmes HOME gelten auch für den BIBER-Helparm PRAXIS.
1 – 2 Aufgabenstellung: Der Arm soll sowohl auf- und abbewegt als auch geschwenkt werden. Einstellung: Die Säule befindet sich hinter der zu behandelnden Schulter. Die Position des Feststellers mit Armschlinge wird auf den ausgestreckten Arm eingestellt. Die Justierschrauben am Gabelkopf werden geöffnet/losgeschraubt. Das Gegengewicht (Gewichtssack) wird aufgelegt und so verschoben, bis die Eigenschwere des Armes aufgehoben ist und sich der Arm in der Schwebe befindet. Jetzt können mit geringem Kraftaufwand sowohl Auf- und Abbewegungen als auch Schwenkbewegungen ausgeführt werden.
3 – 4 Die Neigung am schräg eingestelltem Schwenkarm soll mit Hilfe des kugelgelagerten Rollwagens auf- und abgefahren werden. Einstellung: Der Neigungswinkel wird mit Hilfe der Justierschrauben am Gabelkopf fest eingestellt. Der Arm wird nun seitlich nach außen gegen die Schwerkraft des Armes und nach innen mit der Schwerkraft bewegt (3 ). Bei (4 ) ist der Neigungswinkel entgegengesetzt eingestellt.
5 – 7 Aufgabenstellung: Mobilisierung und Kräftigung des Armes in alltäglichen Situationen. Einstellung: Säule soweit vom Patienten entfernt anbringen, dass bei ausgezogenem Teleskoprohr noch 5-10 cm Abstand zwischen Kopf und Ende des Teleskoprohres eingehalten wird. Eine Justierschraube ist so eingestellt, dass der Patient die sich auf dem Tisch befindlichen Gegenstände greifen kann. Die zweite Justierschraube ist so eingestellt, dass die Hand den Mund erreicht. Der Arm befindet sich durch das Ausgleichsgewicht in der Schwebe.
Der BIBER-Helparm steht für mehr Eigenaktivität im Alltag! Durch den BIBER-Helparm PRAXIS hat beispielsweise ein Hemiplegiker (der Bewegungen in der oberen Extremität nur unter Abnahme der Eigenschwere des Armes ausführen kann) die Möglichkeit, sich seine Nahrung – unter Einbezug der betroffenen Seite – selbst zuzubereiten und aufzunehmen. Denn durch den BIBER-Helparm entfällt das Eigengewicht des Armes. Daher ist ein viel geringerer Kraftaufwand nötig, um die Handlung auszuführen.
8 Aufgabenstellung: Anbahnen eines Bewegungsvorganges durch den Therapeuten zur Schulung der Tiefensensibilität. Einstellung: Je nach Behandlungsziel sind sowohl Schwenk-, Auf- und Abbewegungen als auch kreisende Bewegungen möglich und entsprechend sind die Einstellungen am BIBER- Helparm PRAXIS vorzunehmen (wie bereits oben beschrieben). Die Patientin hat die Augen geschlossen, der Therapeut führt die Bewegung, um die Wahrnehmung des Bewegungsablaufes zu schulen, woraus dann die spätere aktive Übernahme der Bewegung durch den Klienten folgt.
9 – 10 Aufgabenstellung: Es soll ein Gewicht angehoben werden. Einstellung: Der Arm befindet sich in Höhe des Fadenkreuzes in der Schwebe (geöffneter Gabelkopf). Durch Einhängen des Gewichtes (z. B. 400g, je Scheibe 20g, als Zusatzmodul erhältlich) sinkt der Arm. Der Patient versucht nun, den Arm mit eigener Muskelkraft wieder zurück zum Ausgangspunkt zu heben. Diese Dokumentation ist auch mit einer Federwaage möglich.
11 – 12 Aufgabenstellung: Aufbau und Kräftigung von Muskelgruppen. Einstellung: Durch Anbringen einer Zwinge an die hintere Tischplatte entsteht mit Hilfe eines Therabandes ein Widerstand gegen die Abbewegung. Seitliche Bewegungen gegen Widerstand sind mit Hilfe von Tischklemme und Theraband möglich. Falls gleichmäßige Widerstände gewünscht sind, empfiehlt es sich, ein Gewicht auf der Tischplatte zu verschieben, z.B. Gewichtssack, Körnerkissen etc. (vgl. Foto 23 bei Anwendung BIBER-Helparm HOME).
13 – 14 Aufgabenstellung: Bei Einschränkung der Tiefen- sensibilität kann durch Zuhilfenahme der nicht beeinträchtigten Seite und der Gewichtsentlastung der Bewegungsablauf in der betroffenen Seite gezielter wahrgenommen werden. Durch das bilaterale Arbeiten mit dem BIBER-Helparm PRAXIS können physiologische Bewegungen auf der eingeschränkten Seite durchgeführt werden und somit nochmals physiologische Bewegungsmuster angebahnt werden. Dabei kann der Patient entweder vom Therapeuten geführt werden oder eigenständige Bewegungen ausüben. Einstellung: Die beiden Säulen sind auf ca. Schulterbreite des Patienten kraftschlüssig an der Tischplatte montiert. Beide BIBER-Helparme PRAXIS sind identisch eingestellt (Justierschrauben geöffnet, Gewichte aufgelegt, Handschlinge am Feststeller aufgehängt, Arme sind im Gleichgewicht und auf gleicher Höhe). Verbindet man nun die beiden BIBER-Helparme PRAXIS mit der roten Verbindungsstange, ist bilaterales Arbeiten möglich – geführt oder ungeführt. Die vielfältigen Bewegungsmöglichkeiten sind auf dem Video auf der Internetpräsenz zu sehen.
15 Der BIBER-Helparm PRAXIS kann auch am Rollstuhl befestigt werden (unterschiedliche Befestigungsmöglichkeiten, bitte anfragen). Die Holzsäulen des BIBER-Helparms PRAXIS und des BIBER-Helparms HOME sind baugleich, d.h. die Schwenkarme der HOME- und der PRAXIS-Ausführung sind austauschbar.
16 Auch an der BIBER-Tretlaubsäge ist der BIBER-Helparm problemlos anzubringen. Personen mit Einschränkungen im Schulter-Arm-Bereich können unterstützt vom BIBER-Helparm an der BIBER-Tretlaubsäge arbeiten.
17 Durch Anbringung dieser Arretierklemme (als Zusatzmodul erhältlich) am Säulenkopf des BIBER-Helparmes PRAXIS lässt sich der Schwenkarm arretieren, d. h. er lässt sich nicht mehr nach rechts oder links schwenken. Dadurch können ganz gezielt Bewegungen der Schulter/des Armes nach rechts oder links vermieden werden.
Verwendung der Armschale (18) und der Handschlinge mit Klemmring (19) (Zusatzmodule)
Normalerweise werden für den BIBER-Helparm Hand- und Armschlinge eingesetzt. Das Anlegen und Abnehmen der Arm- und Handschlinge an den betroffenen Arm ist wesentlich umständlicher und zeitaufwändiger als das Anlegen der Armschale.
Die Armschale (18) ist für Patienten geeignet, deren Handfunktionen nicht beeinträchtigt sind. Der betroffene Arm kann auf den Tisch in die Armschale gelegt und mit zwei Klettbändern am Unterarm fixiert werden. Die Armschale wiegt nur ca. 150 g und kann am Arm verbleiben, wenn der Anwender seinen Platz verlässt. Die Armschale muss nicht vom Arm abgenommen werden. An der Armschale ist ein Aufhängebügel befestigt, mit dem Sie den betroffenen Arm sehr schnell ein- und aushängen können.
Die Handfunktionen sollten jedoch vorhanden sein, da die Hand bei der Armschale nicht unterstützt wird. Durch die Gewichtsentlastung mit der Armschale wird eine Entlastung im Schulter- und Nackenbereich erreicht.
Die Armschale aus Aluminiumblech mit Kunstleder ist desinfizierbar und kann durch Biegen bzw. Zusammendrücken auf die Größe des Unterarmes angepasst werden.
Die Handschlinge mit Klemmring (19) kann anstatt der Handschlaufe an der Schiene eingehängt werden (21). Mit Hilfe des Klemmringes wird der Arm fixiert. Dieses kann beispielsweise beim Essen hilfreich sein. Man kann diese Handschlinge auch anstelle der Schiene mit Arm-Handschlinge einsetzen (20).